Sekundäre Pflanzenstoffe: Definition, Wirkung und Beispiele

Sekundäre Pflanzenstoffe: Wirkung und Vorkommen

Wir alle wissen, dass Obst und Gemüse sehr gesund ist. Der Grund dafür sind wahrscheinlich die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe: Bioaktive Substanzen, mit denen Pflanzen sich vor Umwelteinflüssen und Schädlingen schützen und ihre Fortpflanzung sicherstellen. Du fragst dich, welche sekundären Pflanzenstoffe es gibt und wie sie wirken? Dann findest du hoffentlich ein paar Antworten in meinem Text.

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Dass Beeren tiefrot sind und Knoblauch so schmeckt, wie er schmeckt, liegt an den sekundären Pflanzenstoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind bioaktive Substanzen, die von Pflanzen gebildet werden. Es gibt circa 60.000 bis 100.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die noch nicht alle erforscht sind.

Zu den Funktionen der sekundären Pflanzenstoffe zählen unter anderem die Farbgebung der Pflanze, das Bilden von Aromastoffen, die Wirkung als Abwehrhilfe gegen Schädlinge und auch die Wirkung als Wachstumsregulator. Eigentlich sind sekundäre Pflanzenstoffe also dazu da, bestäubende Insekten anzulocken und Fressfeinde abzuwehren.

Inzwischen wissen wir aber, dass einige der Substanzen für uns Menschen sehr gesund sind. Sie wirken unter anderem antikanzerogen, antimikrobiell, antioxidativ, immunmodulierend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd.

Allerdings hat jeder sekundäre Pflanzenstoff eine ganz bestimmte, individuelle Wirkung: Deshalb ist es so wichtig, möglichst viele verschiedene Pflanzen in deinen Speiseplan zu integrieren. Ich betone es immer wieder: Eat the rainbow!

Das gilt natürlich nur für die Lebensmittel, die dir gut bekommen. Je nach Status deines Agni (das ayurvedische Verdauungsfeuer) ist weniger manchmal auch mehr – wir wollen schließlich kein Ama riskieren. Im Ayurveda gilt bekanntermaßen die Devise: Du bist, was du verdaust.

Wie gesund sind sekundäre Pflanzenstoffe?

Der Großteil der sekundären Pflanzenstoffe hat Inhaltsstoffe, die als gesundheitsförderlich gelten. Es gibt allerdings auch sekundäre Pflanzenstoffe, die die Verdauung stören und die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen hemmen können sind: Dazu gehören zum Beispiel Phytinsäure und Lektine, die wir in Getreide und Hülsenfrüchten finden, oder die Oxalsäure im Spinat.

Das sollte dich aber nicht davon abhalten, diese sehr gesunden Lebensmittel zu essen. Erstens kommt es (wie bei allem) auf die Dosierung an, zweitens werden viele dieser Stoffe durch Kochen unschädlich gemacht. Das Solanin in Kartoffeln kannst du vermeiden, indem du grüne Stellen vor dem Verzehr wegschneidest.

Welche Arten von sekundären Pflanzenstoffen gibt es?

Wie oben schon erwähnt, gibt es eine ganze Menge an Varianten – sie alle zu beschreiben, würde hier eindeutig den Rahmen sprengen. Einige Beispiele bekannter sekundärer Pflanzenstoffe sind:

  • Carotinoide
  • Phytosterine
  • Saponine
  • Polyphenole
  • Alkaloide
  • Sulfide
  • Glukosinolate

Carotinoide: Wirkung und Vorkommen

Carotinoide zählen zur Gruppe der Tetraterpene und werden genau genommen in zwei Gruppen unterteilt: Die Carotine und die Xantophylle. Die meisten Carotinoide erkennst du an ihrer gelben, orangen oder rötlichen Farbe.

Sie wirken unter anderem antikanzerogen, antioxidativ und immunmodulierend. Aus einigen Carotinoiden bildet unser Körper Vitamin A – dass Karotten gut für die Augen sind, weiß schließlich jedes Kind. 🙂

Lebensmittel, die viele Carotinoide enthalten:

  • Grünes Blattgemüse
  • Karotten
  • Süßkartoffel
  • Paprika
  • Tomaten

Sulfide: Wirkung und Vorkommen

Sulfide sind Schwefelverbindungen, die zum Beispiel den Zwiebeln ihren Geruch geben. Studien weisen darauf hin, dass sie eine antikanzerogene Wirkung haben – also möglicherweise Krebs entgegenwirken können. Außerdem gelten Saponine als antimikrobiell, antioxidativ, antithrombotisch, immunmodulierend und entzündungshemmend.

Lebensmittel, die viele Sulfide enthalten:

  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Schalotten
  • Lauch
  • Schnittlauch

Polyphenole: Wirkung und Vorkommen

Ich vermute, dass es keine:n einzige:n Ernährungsberater:in gibt, die dir davon abraten würde, Olivenöl zu verwenden. Dass Olivenöl als so gesund gilt, liegt neben den einfach ungesättigten Fettsäuren vor allem an den enthaltenen Polyphenolen.

Polyphenole werden vor allem für ihre antioxidative Wirkung geschätzt: Das bedeutet, sie schützen den Körper vor oxidativem Stress. Der entsteht zum Beispiel durch die normalen Stoffwechselvorgänge, aber auch durch Stress, Schadstoffe und Umweltgifte.

Lebensmittel, die viele Polyphenole enthalten:

  • Olivenöl und -blätter
  • Granatapfel
  • Beeren
  • Kaffee
  • Kakao
  • Tee (aus Camellia Sinensis)
  • Kräuter wie Zistrose, Oregano, Salbei

Mehr sekundäre Pflanzenstoffe, bitte!

Es hat eine Weile gedauert, bis die Wissenschaft auf die Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen aufmerksam wurde. Seit dem Ende des letzten Jahrtausends gibt es aber immer mehr Hinweise darauf, wie wichtig sie für unsere Gesundheit sind. Mehr Pflanzen in der Ernährung senken das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs.

Na wenn das nicht mehr als genügend Gründe sind, mehr Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Getreide zu essen. Falls du wissen möchtest, was neben der Ernährung noch wichtig ist, um deine Hormone natürlich zu regulieren, dann trag dich gerne in die Warteliste für meine Online-Weiterbildung zum Ayurveda Coach für Frauengesundheit ein – oder melde dich für meinen Newsletter an!

Eine Meinung zu “Sekundäre Pflanzenstoffe: Definition, Wirkung und Beispiele

  1. Martin Kaak-Wingeyer sagt:

    Hallo Laura,

    Eat the rainbow!
    Meine Rede, schön zu lesen das viele an dem Thema arbeiten. Superfood ist Schnee von gestern. Abwechslung ist der Schlüssel!
    Danke für die Infos zu Sekundären Pflanzenstoffen. Wenn meine lieben Köche manchmal weiter und um die Ecken denken würden, könnte man mehr bewegen, was das betrifft.
    Werde Deine Website meiner Frau empfehlen sie ist auf der Suche nach Themen der Hormonbalance und zu Wechseljahren.
    Grüße aus Dresden
    Martin

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