Welche Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft? Das fragen sich viele Schwangere – und oft bekommen Frauen leider zu wenig Antworten. Über 80 Prozent der Schwangeren bekommen kaum Ernährungsberatung. Gleichzeitig verzichten viele auf Lebensmittel, die eigentlich okay wären, während wichtige Nährstoffe fehlen. Was läuft da schief?
<img src=”http://vg07.met.vgwort.de/na/f2b16d7da6de4acfbd9fca6a873b3056″ width=”1″ height=”1″ alt=””>
Inhaltsverzeichnis
- Auf einen Blick
- Neue Studie: Nährstoffe in der Schwangerschaft
- Wo sich Schwangere informieren
- Kaffee verboten, Zimt tabu?
- Welche Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft wirklich wichtig ist
- Wer nimmt überhaupt Nahrungsergänzungsmittel?
- Fazit: Ernährung, Vitamine und Schwangerschaft
- Häufige Fragen zu Vitaminen in der Schwangerschaft
Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft
Du bist schwanger oder planst eine Schwangerschaft? Dann gehörst du wahrscheinlich zu den über 82 Prozent der Frauen in Deutschland, die kaum professionelle Ernährungsberatung erhalten. Das zeigt eine aktuelle Studie mit über 3.000 Schwangeren. Die meisten Frauen googeln, welche Vitamine in der Schwangerschaft wichtig sind, und werden dabei mit widersprüchlichen Tipps und aggressivem Marketing bombardiert. Die Folge: Viele Schwangere verzichten unnötigerweise auf Kaffee, Zucker oder Parmesan, während die wirklich wichtigen Nährstoffe (wie Folsäure, Jod oder auch Vitamin D und Eisen) fehlen.
Für mich ist das Thema gerade sehr relevant
Dass ich diesen Text schreibe, hat einen ganz bestimmten Grund: Ich bin schwanger, im zweiten Trimester. Und ehrlich gesagt fühlt sich dieser Satz immer noch ein bisschen surreal an.
Ich bin sehr dankbar, dass es bei uns direkt beim ersten Anlauf geklappt hat: Auch wenn ich genau wusste, wie ich meinen Körper gut auf eine Schwangerschaft vorbereite, kann man davon ja nicht ausgehen.
Trotzdem waren die ersten Wochen alles andere als glowy. Mir war so übel, dass ich morgens kaum aus dem Bett kam. Dazu eine mir vorher unbekannte Art von Müdigkeit, bei der du das Gefühl hast, jemand hat den Stecker gezogen. Mein Kopf brauchte plötzlich Minuten für Sätze, die ich sonst in Sekunden formuliere.
In der Schwangerschaft verändert sich alles
Was mich am meisten überrascht hat ist, wie anders sich das anfühlt, wenn es plötzlich um deinen eigenen Körper geht. Ich arbeite seit Jahren mit Ernährung und Frauengesundheit. Ich kenne die Studien. Ich habe viele Frauen durch die Schwangerschaft begleitet und vielen Paaren geholfen, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Und trotzdem wird aus Theorie und der Arbeit mit anderem plötzlich eine sehr persönliche Reise, sobald es um dein eigenes Baby geht. Zwischen Wissen und selbst erfahren liegt eben manchmal eine ganze Welt.
Neue Studie: Nährstoffe in der Schwangerschaft
Genau in diese Phaser ist mir eine neue deutsche Studie in die Hände gefallen, die mich sehr beschäftigt hat. Denn sie zeigt, wie wenig strukturiert das Thema Ernährung in der Schwangerschaft aktuell vermittelt wird. Ich weiß, wie viel Unsicherheit rund um das Thema Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft herrscht – und wie viele Frauen mit ihren Fragen ziemlich alleine dastehen.
Die Studie: Ernährung in der Schwangerschaft
Zwischen Januar und Juni 2022 wurden in Deutschland über 3.000 schwangere Frauen online befragt. Die Forscher vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein wollten wissen: Woher bekommen Schwangere ihre Infos? Und wie gut passen ihre Entscheidungen zu dem, was die Leitlinien empfehlen?
Die Ergebnisse haben mich nachdenklich gemacht. Nicht unbedingt, weil sie mich überrascht haben, sondern gerade weil sie so deutlich zeigen, was viele von uns schon ahnen. Das Thema Nährstoffe in der Schwangerschaft ist so wichtig, und trotzdem werden Frauen oft schlecht oder gar nicht beraten.
Ernährungsberatung? Meistens Fehlanzeige
Das Ergebnis der Studie: Über 82 Prozent der befragten Frauen haben in der Schwangerschaft wenig bis gar keine Ernährungsberatung bekommen. Konkret sieht das so aus: Etwa die Hälfte bekam „wenig” Beratung. Ein Drittel bekam gar keine. Nur 17 Prozent wurden umfassend beraten.
Das bedeutet, mehr als 8 von 10 Schwangeren stehen mit ihren Fragen weitgehend alleine da. Dabei wäre Unterstützung gerade dann so wichtig: Viele Menschen beschäftigen sich in jungen Jahren noch gar nicht so sehr mit den Themen Gesundheit und Ernährung und die Schwangerschaft ist oft der Punkt, an dem das Thema relevant wird. Es geht dann schließlich um zwei Menschen.
Wer berät Schwangere überhaupt?
Wenn überhaupt jemand Frauen rund um Ernährung und Nährstoffe in der Schwangerschaft beraten hat, dann waren das meistens Gynäkologen oder Geburtshelfer. Etwa ein Drittel der Schwangeren wurde von Hebammen beraten. Geschulte Ernährungsfachkräfte haben nur 1,69 Prozent der Frauen erreicht.
Das ist keine Kritik an Ärzte oder Hebammen. Die haben oft einfach nicht die Zeit oder die spezifische Ausbildung für ausführliche Ernährungsberatung. Aber es zeigt: Hier klafft eine riesige Lücke. Die Schwangerschaft ist eine kritische Phase, die die zukünftige Gesundheit von Mutter und Kind beeinflusst. Kompetente Unterstützung rund um die Ernährung in der Schwangerschaft sollte deshalb für jede Schwangere verfügbar sein.
Vitamine & Schwangerschaft: Viele Frauen informieren sich
Fast 70 Prozent der Frauen haben ihre Ernährung seit Beginn der Schwangerschaft bewusst umgestellt und informieren sich aktiv über wichtige Nährstoffe und Vitamine in der Schwangerschaft. Sie wollen es richtig machen. Sie nehmen das Thema ernst. Aber die Unterstützung fehlt.
Wo sich Schwangere über wichtige Nährstoffe informieren
Wenn kaum jemand professionell berät, ist es logisch, dass viele Schwangere sich zuerst im Internet informieren: Fast 78 Prozent der Frauen haben gegoogelt, welche Ernährung und Vitamine in der Schwangerschaft wichtig sind. Etwa die Hälfte (knapp 54 Prozent) liest sich Bücher und Broschüren durch.
In Internet-Foren sind 33 Prozent der Schwangeren unterwegs. Etwa 30 Prozent informieren sich bei Freunden und Bekannten darüber, ob Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft nötig ist. Instagram nutzen etwa 28 Prozent als Infoquelle, YouTube, Facebook und TikTok spielen eine deutlich kleinere Rolle.
Selbstinformation kann schützen
Hier wird es interessant: Die Studie zeigt, dass Frauen, die sich aktiv selbst informieren, sich häufiger an Empfehlungen halten. Sie nehmen eher die wichtigen Nahrungsergänzungsmittel für die Schwangerschaft ein. Selbstinformation war sogar der stärkste Prädiktor dafür, dass jemand die richtigen Supplemente für Schwangere nimmt.
Das finde ich wichtig zu betonen: Es ist nicht falsch, dich selbst zu informieren. Im Gegenteil. Auf welche Vitamine in der Schwangerschaft du besonders achten musst, kannst du theoretisch natürlich auch selbst herausfinden.
Nahrungsergänzung & Schwangerschaft: Vorsicht, Marketing
Gleichzeitig werden gerade Schwangere von Nahrungsergänzungsmittelherstellern extrem gezielt als Zielgruppe angesprochen. Auch ich habe in den letzten Wochen gemerkt, wie viele Ads plötzlich in meinem Feed auftauchen. Von „Mama-Vitaminen” bis zu „Schwangerschafts-Superfoods” war wirklich alles dabei.
Da geht es nicht nur um seriöse Angebote, sondern sehr oft auch um unnötige oder überteuerte Supplemente. Zum Beispiel speziell entwickelte Schwangerschafts-Vitamine, die bei der Werbung vor allem mit der Angst und Sorge der Frauen arbeiten. Und um eine Art Wellness-Perfektionismus, der eher Stress macht als Sicherheit gibt.
Der Pink-Tax-Effekt
Wenn du weißt, welche Nährstoffe und Vitamine bei einer Schwangerschaft wirklich wichtig sind, fällst du weniger auf Marketing-Strategien herein. Wer es nicht weiß, zahlt schnell mal ordentlich drauf: Die Hersteller wissen, dass Mütter lieber auf Nummer sicher gehen und dafür ggf. auch mehr bezahlen.
Bei manchen Marken kostet ein normales Multivitaminpräparat vielleicht 30 Euro, die Version „für werdende Mütter” kostet dann aber 36 Euro. Und das bei nur leicht veränderter Zusammensetzung.
Das fällt unter die klassische “Pink Tax”. Ein Produkt wird teurer, weil es für eine weibliche Zielgruppe gelabelt ist, und nicht weil die Herstellung so viel mehr kostet. Bei Schwangeren ist das oft besonders ausgeprägt.
Deshalb ist es so wichtig, dass du weißt: Welche Vitamine in der Schwangerschaft wirklich entscheidend sind, welche Dosierungen sinnvoll sind und wo du vielleicht manipuliert wirst.
Ernährung in der Schwangerschaft: Kaffee verboten, Zimt tabu?
Die Daten zu Lebensmittelverzicht haben mich ehrlich gesagt ein bisschen frustriert. Viele Frauen verzichten auf Dinge, für die es keine gute wissenschaftliche Grundlage gibt. Dabei ist die Ernährung in der Schwangerschaft ohnehin so eine Sache, weil der Körper plötzlich eine Art eigenen Willen entwickelt.
Weil wir Frauen es aber so perfekt wie möglich machen wollen, verzichtet laut der Studie etwa ein Drittel komplett auf Kaffee. Ein Drittel lässt schwarzen Tee weg. Über ein Fünftel streicht raffinierten Zucker und Süßigkeiten komplett. Auch Weizenprodukte aus weißem Mehl, Gewürze wie Zimt oder Kardamom, Parmesan, Mohn, Honig und Ingwer landen auf der Verbotsliste.
Wenn ich das gemacht hätte, hätte ich in den ersten Wochen meiner Schwangerschaft so gut wie gar nichts mehr gegessen: So kompliziert sollte es wirklich nicht sein: Wer sowas empfiehlt, hat wirklich wenig Ahnung.
Lebensmittelverbote in der Schwangerschaft
Etwa ein Viertel der Frauen hat sogar den Rat bekommen, bestimmte Lebensmittel wegzulassen, um Allergien beim Kind zu verhindern. Mit der Ernährung in der Schwangerschaft allein kannst du Allergien beim Baby aber nicht gezielt verhindern. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel bringt hier nach heutigem Stand keinen Vorteil.
Einige Studien deuten an, dass z. B. Fisch und eine eher mediterrane Ernährungsweise (Gemüse, Obst, Vollkorn, Olivenöl, Fisch, wenig hochverarbeitete Produkte) mit einem niedrigeren Allergie- oder Asthmarisiko beim Kind verbunden sein könnten. Aber das sind Ernährungsempfehlungen, die nicht nur für Schwangere gelten, sondern eigentlich für alle Menschen.
Kaffee ist in Maßen völlig okay
Bei Kaffee sieht es anders aus: 200 mg Koffein pro Tag gelten als sicher. Das entspricht etwa zwei Tassen Filterkaffee. Höhere Dosen können das Risiko für Fehlgeburten erhöhen oder zu einem niedrigeren Geburtsgewicht führen. Aber es ist nicht nötig, dass du während der Schwangerschaft komplett auf Kaffee verzichtest.
Die Liste der wirklich problematischen Lebensmittel für Schwangere ist überschaubar. Trotzdem setzen sich in der Praxis oft viel restriktivere Empfehlungen fest. Und das führt bei vielen Frauen zu großer Verunsicherung.
Welche Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft wirklich wichtig ist
Was für mich eine gute Nachricht ist: Etwa 89 Prozent der befragten Frauen nehmen Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft ein. Das Bewusstsein dafür, dass der Bedarf sich verändert, ist also da.
Die weniger gute Nachricht: Es reicht nicht, auf Freunde, Bekannte oder Influencer zu vertrauen und das erstbeste Vitaminpräparat für die Schwangerschaft zu nehmen. Es ist wichtig, dass du in der Schwangerschaft die richtigen Nährstoffe in der richtigen Dosierung und zum richtigen Zeitpunkt einnimmst.
Folsäure in der Schwangerschaft
Folsäure ist den meisten Schwangeren ein Begriff: Immerhin 88 Prozent der Frauen nehmen ein Folsäure-Präparat ein. Das klingt erst mal gut. Aber wenn du dir anschaust, wer die empfohlene Dosierung zum richtigen Zeitpunkt erreicht, siehst du, dass nur etwa 41 Prozent machen es richtig.
Etwa ein Viertel der Schwangeren nimmt zu wenig Folsäure ein. 22 Prozent wissen gar nicht, wie viel sie nehmen – und 12 Prozent nehmen gar keine Folsäure. Das heißt: Mindestens 37 Prozent erfüllen die Empfehlungen nicht oder supplementieren Folsäure in der Schwangerschaft gar nicht.
Warum ist Folsäure so wichtig?
Idealerweise solltest du schon einen Monat, bevor du schwanger wirst, damit anfangen. Die DGE empfiehlt dann 400 Mikrogramm Folsäure täglich in der Schwangerschaft. Falls du erst später startest, werden 800 Mikrogramm täglich empfohlen.
Warum ist das wichtig? Folsäure ist entscheidend für die Entwicklung des Neuralrohrs beim Baby. Ein Mangel in den ersten Wochen kann zu Neuralrohrdefekten (Fehlbildungen) führen. Deshalb ist der frühe Start so wichtig.
Jod in der Schwangerschaft: Oft unterschätzt
Bei Jod sieht es noch problematischer aus. Die DGE empfiehlt 230 Mikrogramm täglich für Schwangere. Als Supplement werden 100 bis 150 Mikrogramm pro Tag empfohlen.
Aber: Nur etwa 66 Prozent der Schwangeren Frauen nehmen überhaupt ein Jodpräparat. Und von denen erreichen nur rund 39 Prozent die empfohlene Menge. Das heißt, mindestens 46 Prozent der Schwangeren haben eine unzureichende Jodzufuhr oder supplementieren den Nährstoff gar nicht.
Jod ist entscheidend für deine Schilddrüsenfunktion und für die neurologische Entwicklung deines Babys. Das Problem ist, dass schon vor der Schwangerschaft fast die Hälfte der deutschen Frauen zu wenig Jod zu sich nimmt. Umso wichtiger ist es, es in der Schwangerschaft ggf. als Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen.
Wer nimmt Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft?
Diese Zahlen sollen dir keine Angst machen. Sie zeigen vor allem, wie wenig strukturiert das Thema Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft vermittelt wird: Selbst bei den Nährstoffen, die wirklich entscheidend sind.
Die Studie zeigt auch etwas, das nachdenklich macht: Frauen mit höherem Einkommen und höherer Bildung nehmen bei einer Schwangerschaft deutlich häufiger Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel ein.
Das zeigt mal wieder, dass der Zugang zu wichtigen Nährstoffen (und vielleicht ach Informationen) nicht für alle gleich ist. Frauen mit geringerem Einkommen haben in der Schwangerschaft ein höheres Risiko für Unterversorgung. Gerade sie würden also oft von gezielter Beratung profitieren.
Mein Fazit: Ernährung, Vitamine und Schwangerschaft
Diese Kombination aus eigener Schwangerschaft und Studienergebnissen hat mir eines noch einmal sehr deutlich gemacht:
Wir brauchen bessere, einheitliche und zugängliche Infos zu Ernährung in der Schwangerschaft. Von Gyn-Praxen, Hebammen und von geschulten Ernährungsfachpersonen. Aber auch mehr verlässliche, differenzierte und vertrauenswürdige Infos online: ohne Schwurbelei, Angstmacherei und Werbe-Manipulation.
Und noch eine Anmerkung aus eigener Erfahrung: Lass vor oder zu Beginn einer Schwangerschaft deine Blutwerte testen. Vitamin D und Eisen sind zwei weitere wichtige Nährstoffe in der Schwangerschaft, die auch für dein eigenes Wohlbefinden wirklich einen großen Unterschied machen können.
So trennst du die Spreu vom Weizen
Wenn du selbst zur Expertin für Frauengesundheit werden und lernen willst, wie du Informationen richtig einordnest und worauf es wirklich ankommt, habe ich etwas für dich:
Meine Online-Weiterbildung zum Ayurveda Coach für Frauengesundheit.
Klingt spannend? Bei mir lernst du, wie du Frauen durch Kinderwunsch, Schwangerschaft, Wochenbett und andere Lebensphasen begleitest und dich ab jetzt nicht mehr von Hypes, Trends und Halbwahrheiten verunsichern lässt. Ich würde mich sehr freuen, dich dabei zu haben!
Häufige Fragen zu Vitaminen in der Schwangerschaft
Welche Vitamine in der Schwangerschaft sind wirklich wichtig?
Die beiden wichtigsten Nährstoffe sind Folsäure und Jod. Folsäure brauchst du für die Entwicklung des Neuralrohrs beim Baby. Jod ist entscheidend für deine Schilddrüse und die neurologische Entwicklung deines Kindes. Idealerweise nimmst du 400 Mikrogramm Folsäure täglich, beginnend einen Monat vor der Konzeption. Bei Jod werden 100 bis 150 Mikrogramm als Supplement empfohlen, zusätzlich zu dem, was du über die Ernährung aufnimmst.
Brauche ich ein spezielles Schwangerschafts-Multivitamin?
Nicht unbedingt. Viele „Schwangerschafts-Vitamine” sind teurer als normale Präparate, ohne dass die Zusammensetzung das rechtfertigt. Das ist oft Pink Tax. Wichtig ist, dass du die richtigen Nährstoffe in der richtigen Dosierung bekommst. Das kannst du auch mit einzelnen Präparaten erreichen. Lass dich am besten von einer Ernährungsfachkraft beraten, die sich mit Schwangerschaft auskennt.
Muss ich in der Schwangerschaft auf Kaffee verzichten?
Nein, ein kompletter Verzicht ist nicht nötig. Bis zu 200 mg Koffein pro Tag gelten als sicher. Das entspricht etwa zwei Tassen Filterkaffee. Höhere Dosen können das Risiko für Fehlgeburten erhöhen oder zu einem niedrigeren Geburtsgewicht führen. Aber innerhalb dieser Grenze musst du nicht verzichten.
Welche Lebensmittel sollte ich wirklich meiden?
Die Liste ist kürzer, als viele denken. Meide (wegen bestimmten Erregern) rohe oder unzureichend gekochte tierische Produkte wie rohes Fleisch, rohen Fisch, rohe Eier und Rohmilch und verzichte komplett auf Alkohol, Rauchen und Energy Drinks. Alles andere kannst du in der Regel in normalen Mengen essen, solange du dich ausgewogen ernährst.
Kann ich durch Ernährung Allergien beim Baby verhindern?
Nein, dafür gibt es keine gute Datenlage. Aktuell gehen wir eher davon aus, dass eine vielfältige Ernährung in der Schwangerschaft das Allergierisiko nicht erhöht. Du musst also keine bestimmten Lebensmittel weglassen, um Allergien zu verhindern. Im Gegenteil: Eine abwechslungsreiche Ernährung ist wahrscheinlich besser.
Woher weiß ich, ob ich genug Folsäure und Jod nehme?
Schau auf die Dosierung deines Präparats. Bei Folsäure sollten es 400 Mikrogramm täglich sein, idealerweise ab einem Monat vor der Konzeption. Wenn du später startest, werden 800 Mikrogramm empfohlen.
Bei Jod solltest du 100 bis 150 Mikrogramm als Supplement nehmen. Zusätzlich zu dem, was du über jodiertes Salz und Lebensmittel aufnimmst.
Wenn du unsicher bist, sprich mit deiner Gynäkologin oder einer Ernährungsfachkraft. Blutwerte (z. B. Folsäure, Ferritin) und ggf. weitere Untersuchungen können helfen einzuschätzen, wie gut du versorgt bist.
Wo finde ich verlässliche Informationen?
Gute Anlaufstellen sind die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und das Netzwerk Gesund ins Leben. Auch Bücher von Ernährungsfachkräften, die sich auf Schwangerschaft spezialisiert haben, können hilfreich sein.
Sei vorsichtig bei Instagram-Ads und Produktversprechen. Nicht alles, was teuer ist oder gut aussieht, ist auch sinnvoll. Frag dich immer: Wer steckt dahinter und was will mir diese Quelle verkaufen?

